Quelle: Lingener Tagespost 17. Juli 2011 13:45 Uhr

Bernhard Lis ist seit elf Jahren aktiv

Leicht schüchtern standen auch wir auf und stellten uns vor: Name, Adresse, Hobbys, Schuhgröße – das Übliche halt. Geflüster hier, da ein Schmunzeln, und schon waren wir dabei. Aufgenommen als Neumitglied in die KLJB Freren. Bernhard Lis, seit elf Jahren dabei und langjähriges Vorstandsmitglied, berichtet aus seiner Zeit bei der KLJB:

Wann war für dich klar, dass du in die Landjugend willst?

Damals war ich 15 Jahre alt. Der Vater war früher dabei gewesen, der große Bruder ist es, und die Freunde wollen es. Klar wollte ich da mitmachen. So geht es wohl vielen Jugendlichen hier im Emsland, wo die Landjugend nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert hat. Und das nicht ohne Grund.

Wie würdest du die katholische Landjugendbewegung beschreiben?

So distanziert, wie das im ersten Augenblick auch aus der Sicht eines modernen Jugendlichen klingt, fasst es doch genau das alles zusammen, was die Landjugend ausmacht. Das „K“ steht für katholisch. Katholisch nicht nur wegen der Vorbereitung und Teilnahme an Gottesdiensten, sondern auch, weil in unserem Verein die christlichen Grundgedanken von Gemeinschaft, Hilfsbereitschaft und auch Freundschaft eine tragende Rolle spielen.

Und das „L“ der KLJB?

Das L steht für Land. Der Landwirtschaft fühlen wir uns verbunden. Das zeigt sich bei unserem jährlich über zwei Tage stattfindenden Erntedankfest. Während des Festes wird auch immer ein plattdeutsches Theaterstück aufgeführt, weil uns der Erhalt dieser Sprache des ländlichen Raumes sehr am Herzen liegt.

Was sagt uns das „J“ und das „B“?

Dieser Buchstabe steht für Jugend. Die Förderung von Jugendlichen ist wichtigste Aufgabe für jeden Jugendverband. Durch Fortbildungen, Besichtigungen, aber auch durch das Weitergeben von Bräuchen und Traditionen möchten wir unseren Teil dazu beitragen. Natürlich darf bei Jugendlichen auch das Feiern nicht zu kurz kommen. Und im B für Bewegung finden sich unzählige Freizeitveranstaltungen wieder.

Welche Freizeitveranstaltungen gibt es?

Es gibt sportliche Betätigungen wie das wöchentliche Fußballspielen oder Schwimmen, aber auch ruhigere Spieleabende. Man trifft sich zu einer kurzen Fahrradtour oder gleich für eine ganze Woche zum Zelten. Bewegung bedeutet aber auch Arbeit für uns. Immer wieder packen wir an. Veranstaltungen wie das Osterfeuer müssen organisiert und aufgebaut werden. Auch bei Arbeitseinsätzen für die Allgemeinheit wie zum Beispiel auf dem Friedhof oder am Gemeindehaus ist die Landjugend regelmäßig dabei. Durch diese vier Buchstaben, aber besonders durch ihre Mitglieder ist die KLJB schon über Jahrzehnte hinweg fester Bestandteil in der Frerener Gesellschaft.

Lange warst du auch in Vorständen aktiv...

Zwei Jahre lang war ich in Freren Vorsitzender und viele Jahre Vertreter im Dekanatsvorstand. Unzählige Stunden Arbeit habe ich, wie so viele andere, in diesen Verein investiert – doch keine davon umsonst. Je mehr man sich einbringt, desto mehr merkt man, dass es sich lohnt, aktiv zu sein. Für sich selbst und für andere.

Was ist, wenn du im August heiratest?

Dann ist meine Zeit alsaktives Landjugendmitglied vorbei. So ist die Tradition. Natürlich werde ich gelegentlich noch mit anpacken, oder mit Rat zur Seite stehen. Doch längst haben Jüngere das Ruder übernommen und werden den Verein gestalten. Und das ist gut so. Jedemist es mit einem geringen finanziellen Beitrag auch möglich, nach der Hochzeit als Fördermitglied im Verein zu bleiben und diesen so zu unterstützen. Aber es gibtja noch weitere Vereine oder Verbände. Ich bin zum Beispiel seit Anfang des Jahres im Vorstand unserer Kirchengemeinde St. Vitus Freren.(vb)

zum Bericht Lingener Tagespost unter: http://www.noz.de/lokales/55763081/freren-kljb-ist-fester-bestandteil-der-gesellschaft