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Adventsmeditationen

Weihnachten hat vor allem etwas mit Kindern zu tun,
mit dem Kind in der Krippe, mit dem Kind in uns.
 
Weihnachten hat vor allem etwas mit Liebe zu tun,
mit Güte und Vertrauen, mit Verständnis und Zärtlichkeit, mit geöffneten Armen.
 
Weihnachten hat vor allem etwas mit Neuanfang zu tun,
mit unseren eigenen kleinen Schritten heraus aus der Erstarrung, hin zum Licht.
 
Auf diesem Wege wünsche wir Euch allen ein frohes Weihnachtsfest
und für das Jahr 2013 viele schöne Stunden und Momente des Glücks,
viele Träume und Ziele, die in Erfüllung gehen mögen.
 
 
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Die Geschichte vom Weihnachtslicht

Als die Engel den Hirten verkündet hatten, dass im Stall von Bethlehem der König der Welt geboren worden war, da suchte jeder nach einem passenden Geschenk, das er dem Kind in der Krippe mitbringen wollte. Die Hirten liefen auseinander, verabredeten sich aber, dass sie sich nach kurzer Zeit treffen wollten, um gemeinsam zum Stall zu gehen, das Kind anzubeten und ihre Geschenke zu überbringen.
„Ich bringe ein Schäfchen mit!“ meinte der eine.
„Ich bringe eine Kanne voll frischer Milch!“ sagte ein anderer.
„Und ich eine warme Decke!“ rief ein dritter.

Unter den Hirten war aber auch ein Hirtenknabe. Der war bettelarm und hatte nichts, was er dem Kind schenken konnte. Traurig lief er zum Schafstall und suchte in dem winzigen Eckchen, das ihm gehörte, nach etwas, was er vielleicht doch mitbringen konnte. Aber da war nichts, was auch nur den Anschein eines Geschenkes hatte. In seiner Not zündete der Hirtenknabe eine kleine Kerze an und suche in jeder Ritze und in jeder Ecke. Doch alles Suchen war umsonst.

Da setzte er sich endlich mitten auf den Fußboden und war so traurig, dass ihm die Tränen an den Backen hinunterliefen. So bemerkte er auch nicht, dass ein anderer Hirte in den Stall gekommen war und vor ihm stehen blieb. Er erschrak richtig, als ihn der Hirte ansprach:
„Da bringen wir dem König der Welt alle möglichen Geschenke. Ich glaube aber, dass du das allerschönste Geschenk hast!“ Erstaut blickte ihn der Hirtenknabe mit verweinten Augen an. „Ich habe doch gar nichts!“ sagte er leise.

Da lachte der Hirte und meinte: „Schaut euch diesen Knirps an! Da hält er in seiner Hand eine leuchtende Kerze und meint, er habe gar nichts!“
„Soll ich dem Kind vielleicht die kleine Kerze schenken?“ fragte der Hirtenknabe aufgeregt.
„Ja!“ antwortete der Hirte. „Sie ist hell und macht warm.“

Da stand der Hirtenknabe auf, legte seine Hand schützend vor die kleine Flamme und machte sich mit dem Hirten auf den Weg. Als die Hirten mit ihren Geschenken den Stall erreichten, war es dort kalt und dunkel.

Als aber der Hirtenknabe mit seiner kleinen Kerze den Stall betrat, da breitete sich ein Leuchten und eine Wärme aus, und alle konnten Maria und Josef und das Kind in der Krippe sehen. So knieten die Hirten vor der Krippe und beteten den Herren der Welt an, das kleine Kind mit dem Namen Jesus. Danach übergaben sie ihre Geschenke. Der Hirtenknabe aber stelle seine Kerze ganz nah an die Krippe, und er konnte deutlich das Leuchten in Marias und Josefs Augen sehn.
„Das kleine Licht ist das allerschönste Geschenk!“ sagten die Hirten leise.

Und alle freuten sich an dem schönen Weihnachtslicht, das sogar den armseligen Stall warm und gemütlich machte. Der Hirtenknabe aber spürte, wie in ihm selbst eine Wärme aufstieg, die ihn immer glücklicher machte. Und wieder musste er weinen. Jetzt weinte er aber, weil er sich so glücklich fühlte. Bis zum heutigen Tag zünden die Menschen vor Weihnachten Kerzen an, weil sie alle auf Weihnachten warten und ihnen das kleine Licht immer wieder Freude und Geborgenheit schenkt.
 
 
 
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Das kostbarste Geschenk...
 
Ist dein Weihnachtsgeschenk ein Zeichen der Freundschaft,
dann magst du es in farbenfrohes Papier
und mit bunten Bändern einwickeln.
Aber die Freundschaft selbst lass frei
- so wie einen Schmetterling,
der mit leichten Flügeln von einem Herzen zum anderen fliegt.
Wenn du einen Schmetterling verpackst,
kann er nicht mehr fliegen.
Wenn du die Freundschaft verpackst,
bekommt sie keine Luft mehr und erstickt.
Freundschaft muss frei sein, ohne Hintergedanken.
Wenn du denkst,
dir mit Geschenken Menschen gewogen und gefügt zu machen,
stirbt die Freundschaft.
Wenn Geschenke zum Geschäft werden,
mit Verpflichtungen hin und zurück,
dann geht die Freundschaft zugrunde.
Ein Geschenk der Freundschaft ist niemals groß und niemals schwer.
Es belastet nicht, denn es ist absichtslos.
Geschenke magst du verpacken und verschnüren,
aber niemals die Freundschaft.
Freundschaft ist das schönste und das kostbarste Geschenk.
Freundschaft ist der tiefste Sinn alle Geschenke.
 
 
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Der alte Mann

Dies ist die Geschichte von einem alten Mann und einem kleinen Jungen, die vor vielen Jahren lebten. Der alte Mann hieß Sartebus und der Junge Kim. Kim war ein Waisenkind und lebte ganz für sich allein. Er zog von Dorf zu Dorf, auf der Suche nach Essen und einem Dach über dem Kopf. Doch es gab noch etwas, nach dem er suchte, etwas, das viel wichtiger war als ein voller Bauch und ein bequemes, trockenes Nachtlager - Kim suchte nach einer Einsicht. "Warum", fragte er sich, "sind wir ein Leben lang auf der Suche nach etwas, das wir nicht finden können? Warum muss alles so schwer sein? Machen wir es uns selbst schwer, oder soll es einfach so sein, dass wir uns so plagen?"

Das waren weise Gedanken für einen Jungen in Kims Alter. Doch gerade weil er so dachte, traf er auf seinem Weg eines Tages einen alten Mann, der den gleichen Weg ging, und
der, so hoffte Kim, ihm vielleicht die eine Antwort geben konnte.

Der alte Mann trug auf seinem Rücken einen großen, zugedeckten, geflochtenen Korb, der sehr schwer zu sein schien, besonders für einen solch alten und müden Mann. Eines Tages machten sie Rast an einem Bach, der neben dem Weg Entlangfloß. Der alte Mann stellte erschöpft seinen Korb auf den Boden. Kim hatte den Eindruck, als trage der Mann alle seine irdischen Güter in diesem einen Korb mit sich herum. Er schien so schwer zu sein, dass selbst ein viel jüngerer und stärkerer Mann ihn wahrscheinlich nicht sehr lange hätte tragen können. "Weshalb ist denn dein Korb so schwer?" fragte Kim Sartebus. "Ich würde ihn gerne für dich tragen. Schließlich bin ich jung und stark, und du bist müde." "Nein, den kannst du nicht für mich tragen", antwortete der alte Mann. "Den muss ich ganz alleine tragen." Dann fügte er hinzu: "Eines Tages wirst du deine eigenen Wege gehen und einen Korb tragen, der genauso schwer ist wie dieser hier."
Viele Tage und Wege gingen Kim und der alte Mann viele Meilen zusammen. Und obwohl Kim dem alten Sartebus viele Fragen darüber, warum Menschen sich so plagen müssen, stellte, bekam er keine Antworten. So sehr er sich auch bemühte, er konnte nicht herausfinden, was für ein schwerer Schatz sich wohl in dem Korb befand, den der alte Mann mit sich führte

Spät in der Nacht, am Ende ihrer langen Tagesreise lag Kim manchmal still da und tat so, als schliefe er. Er lauschte dem alten Mann, der im flackernden Licht des kleinen Feuers in seinem Korb kramte und leise mit sich selbst redete. Doch am nächsten Morgen sagte er, wie immer, kein Wort.

Erst als Sartebus nicht mehr weitergehen konnte und sich ein letztes Mal zur Ruhe legte, erzählte er dem jungen Kim sein Geheimnis. Während der letzten gemeinsamen Stunden gab er Kim nicht nur die Antwort darauf, was es mit dem Korb auf sich hatte, sondern auch, warum die Menschen sich so plagen.

"In diesem Korb", sagte Sartebus, "sind all die Dinge, die ich von mir selbst glaubte und die nicht stimmten. Es sind die Steine, die meine Reise erschwerten. Auf meinem Rücken habe ich die Last jedes Kieselsteines des Zweifels, jedes Sandkorns der Unsicherheit und jedes Mühlsteines des Irrweges getragen, die ich im Laufe meines Lebens gesammelt habe. Ohne sie hätte ich so viel weiter gehen können. Ich hätte die Träume verwirklichen können, die ich mir so oft ausgemalt habe. Aber mit Ihnen bin ich hier am Ende meiner Reise angelangt".

Ohne die geflochtenen Kordeln zu öffnen, mit denen der Korb an ihm festgebunden war, schloss der alte Mann die Augen und schlief ruhig zum letzten Mal ein.

Bevor Kim in jener Nacht selbst schlafen ging, löste er jede der Kordeln, die den Korb an den alten Mann banden und stellte den Korb vorsichtig auf den Boden. Danach löste er genauso vorsichtig die Lederriemen, die den geflochtenen Deckel festgehalten hatten, und öffnete den Korb. Vielleicht, weil er nach einer Antwort auf seine Frage gesucht hatte, war er überhaupt nicht erstaunt darüber, was er in dem Korb vorfand. Der Korb, der den alten Sartebus so lange niedergedrückt hatte, war leer.
 
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Geh langsamer!

Noch nie hatten die Menschen so viel Lebenszeit zur Verfügung wie
heute. Doch noch nie fühlten sich die Menschen auch so gehetzt und
gestresst wie heute.
Wie kann ich meinem Leben mehr Inhalt und mehr Qualität geben?

Geh langsamer!
Geh langsamer
- dann verlierst du nicht die Orientierung.
Geh langsamer - dann hast du Zeit,
die Welt und deine Mitmenschen bewusster wahrzunehmen
und die vielen Eindrücke auch zu verarbeiten.

Geh langsamer - dann gewinnt dein Leben an Tiefe,
du kannst den Dingen auf den Grund gehen
und zu den entscheidenden Fragen vordringen:
Wer bin ich?
Was sind meine wichtigsten Ziele?
Was hat Gott mit mir vor?

Geh langsamer - und du hast ein Auge für die sanften Spuren Gottes
in der Welt, und du hast ein Ohr für die leisen Worte,
die Gott zu dir spricht.

Geh langsamer - und du wirst in der Lage sein,
zwischen den Zeilen zu lesen
und auch die Zwischentöne deiner Mitmenschen zu vernehmen.
Wie oft verstecken sich hier Bitten, Fragen, Hoffnungen und Ängste!

Geh langsamer - und du wirst die kleinen Worte und Gesten
wahrnehmen, mit denen andere dich aufmuntern, ermutigen,
trösten und dir ihre Sympathie zeigen.

Geh langsamer - und du wirst erkennen,
wer dir in stürmischen Zeiten zu Hilfe gekommen ist,
wer dich gerettet hat, als dir das Wasser bis zum Halse stand.

Geh langsamer - denn weniger ist mehr.
Weniger Hektik ist mehr Leben!


Neuigkeiten aus dem Bistum Osnabrück

Wie der Freiwilligendienst das ganze Leben verändert
"Freiwilligendienst zeigt Gesicht - Geschichten eines Wertvolljahres" ist eine Ausstellung im Forum am Dom überschrieben, die vom 29. Mai bis 13. Juni zu sehen ist. Anlass ist der Beschluss des Gesetzes zum Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) vor 60 Jahren.

Liebe, in mir und in dir
Die Liebe Gottes ist uns allen geschenkt - und sie wächst! Barbara Nick-Labatzki schreibt in diesem Bibelfenster darüber, wann und warum sie sich an den Ursprung dieser Liebe erinnert ... Ein wenig Poesie gibt's dazu auch!

Mütterliche Maria
Überrascht halte ich inne, als ich durch den Kreuzgang in die Kathedrale von Santo Domingo de la Calzada gehen will: Solch eine Darstellung von Maria hatte ich noch nie gesehen! Maria, als junge Frau, auf ihrem Schoß das Jesuskind. Eine ihrer Brüste ist entblößt ...

Patrick Poll wird zum Priester geweiht
Patrick Poll wird am Samstag, 18. Mai, um 9.30 Uhr im Dom St. Petrus in Osnabrück durch Weihbischof Johannes Wübbe zum Priester geweiht. Der feierliche Gottesdienst wird im Internet übertragen. Seit 2022 ist Poll in der Pfarrgemeinde in Melle tätig.

Malwettbewerb: Kinderbilder kommen ins Museum
Ihrer Kreativität freien Lauf lassen können Kinder im Alter von 4 bis 12 Jahren beim Malwettbewerb des Bistums Osnabrück und des Diözesanmuseums: Gefragt sind dabei Bilder vom Osnabrücker Dom. Ob Bunt- oder Filzstift, Wasserfarben oder Acryl, gemalt, gedruckt oder gesprayt - das Kirchengebäude kann auf ganz verschiedene Weise auf einem Din A4-Blatt dargestellt werden.

Was heißt es, zu lieben?
Liebe ist Begründung und der Grund für so ziemlich alles, was wir tun sollen. Nicht irgendeine Liebe, sondern die Liebe Gottes zu uns. Aber was heißt das eigentlich, einander zu lieben? Was heißt es wirklich, jede Person zu lieben, der wir begegnen? Diese Fragen beantwortet Farina Dierker im aktuellen Bibelfenster.

Pfingsten am Bistrotisch
Nach den vielen kalten Regentagen tun sie richtig gut: Bilder, die Energie und Wärme ausstrahlen in leuchtendem Gelb, Orange und Rot. Beim Betrachten wird es mir warm ums Herz. Zurzeit sind im Rahmen einer Ausstellung im Forum am Dom Gemälde von Angelika Litzkendorf zu sehen. Energieshots für die Seele.

"Wenn der Tod im Klassenzimmer ankommt"
..., so heißt ein 2022 erschienener und empfehlenswerter Sammelband von Daniela Zahneisen (Hrsg.) und Christiane Caspary. Nicht nur durch einen plötzlichen Unfall, sondern auch durch lange Krankheit kann das Thema Sterben und Tod im Klassenzimmer und in der gesamten Schule ankommen.

Pilgerwege im Bistum Osnabrück
Es muss ja nicht gleich der komplette Jakobsweg sein - Pilgern funktioniert auch im Kleinen! Auf den Spuren christlicher Missionare vorbei an Wallfahrtsorten und Klöstern oder auf natürlichen Pfaden durch Wald und Wiese: Hier finden Sie einige Ideen für Tagestouren auf Wegen im Bistum Osnabrück.

Mehr als Spazierengehen - warum sich Pilgern lohnt
Den Kopf frei bekommen, Stille oder Gemeinschaft genießen, in der Natur sein, Gott begegnen - gute Gründe fürs Pilgern gibt es viele. Aber was sollte man wissen, bevor man losgeht und wo geht man am besten hin? Pastor Kristian Pohlmann beantwortet hier im Interview einige grundlegende Fragen zum Thema Pilgern.

Queer-tholisch - Queerness und Katholisch lässt sich erst anfanghaft glauben
Queerfreundliche Pastoral wird seit einem Jahr im Seelsorgeamt des Bistums Osnabrück durch eine explizite Beauftragung für Queerpastoral verankert. Dadurch wird die über 10jährige Arbeit des Arbeitskreises kreuz und queer verstärkt.

Abiturpreis 2024
Das Bistum zeichnet auch in diesem Jahr alle Schülerinnen und Schüler aus, die in einer schriftlichen oder mündlichen Abiturprüfung im Fach Katholische Religion herausragende Leistungen erzielen.