Andervenne. Am 19. März 1953 trafen sich 22 Andervenner Gesellen mit ihrem damaligen Kaplan Johannes Behrens und gründeten die Kolpingsfamilie Andervenne. Jetzt, am 19. Februar 2013, genau 60 Jahre nach der Gründung, feierte die Kolpingsfamilie dieses Jubiläum.

Mit einer Festmesse in der Pfarrkirche und einer anschließenden Begegnung im Gemeindehaus St. Andreas würdigte die Kolpingsfamilie Andervenne diesen besonderen Tag. In der gefüllten Kirche St. Andreas Andervenne begrüßte Präses Pastor Christoph Höckelmann die zahlreichen Andervenner Kolpinger und Jungkolpinger, die Vorsitzenden des Kolpingbezirksverbands Freren und vor allem die anwesenden Gründungsmitglieder von 1953. In seiner Predigt rief er die Kolpinger auf, sich an die Aussagen Kolpings zu erinnern und kritisch die Zeichen der Zeit zu erkennen. „Wie würde Adolph Kolping heute mit den Zeichen der Zeit umgehen? Wie würde Adolph Kolping sich heute zum Thema Mindestlohn äußern...? Kolping würde den Finger in die Wunde legen und auf jene Menschen hinweisen, die unterhalb des Existenzminimums leben. Er hätte jene im Blick, die in irgendeiner Weise benachteiligt sind und ihnen eine hoffnungsvolle Perspektive aufgezeigt“, so Präses Höckelmann in seinen sozialkritischen Aussagen an die Kolpingschwestern und -brüder.

Nach der Festmesse traf sich die die große Festgemeinde im bis auf den letzten Platz gefüllten Gemeindehaus St. Andreas. Hier begrüßte Georg Hopmann, seit 1992 Vorsitzender der Kolpingsfamilie Andervenne, die zahlreichen Gäste, vor allem aber die drei anwesenden Gründungsmitglieder Bernhard Niemeyer, Stephan Wübbe (beide Andervenne) und Georg Gövert (heute Ibbenbüren). Diese berichteten in lebhafter Erinnerung von den Anfängen.

Präses Pastor Christoph Höckelmann dankte nochmals den Kolpingern für ihr großes Engagement: „Wenn man sie braucht und ruft, sie sind immer da. Das sehen wir auch in ihrem Engagement in Kirche und Gemeinde!“. Auch Bürgermeister und Kolpingbruder Reinhard Schröder dankte den Kolpingern: „Auch meine Anfänge für ehrenamtliches Engagement begannen in der Kolpingsfamilie, in der Jugendarbeit“, so Schröder.

Bernhard Niemeyer und Stephan Wübbe, Gründungsmitglieder und seit 60 Jahren Mitglied der Kolpingsfamilie Andervenne, erhielten eine besondere Ehrung und einen verdienten, lange anhaltenden Applaus der Gemeinschaft.

Kolpingbruder Paul Mey blickte in einer Präsentation auf die 60 Jahre der Kolpingsfamilie zurück. Besonders appellierte er, die in den Anfängen sehr häufigen Themenabende und Vorträge zu Glaube, Kirche, Familie und Staat wieder vermehrt, neben sozialem Engagement, in den Blick zu nehmen. „Auch für geistige Nahrung muss gesorgt werden“, so Paul Mey.