St. Servatius heute
Betreten kann man unsere Kirche sowohl von der Südseite, dem Haupteingang (Bild 1), als auch von der Westseite, einem Nebeneingang (Bild 2).
Seit Ende 2012 ist der Eingang der Südseite renoviert. Die Türen sind gerichtet und damit leichtgängiger und das Pflaster vor den Türen wurde begradigt. Im Bereich oberhalb der Türen sorgt nun eine breite Glasfront für Tageslicht in den Vorraum der Kirche und ein schräges Kupferdach verhindert das Eindringen von Regenwasser in das Innere des Gebäudes.
Wer die Kirche betritt wird zunächst durch Weihwasserbecken direkt an den Eingängen an das Versprechen Jesu in der Taufe erinnert, zum Volk der Erlösten zu gehören. Für die Weihwasserbecken in den Häusern der Gläubigen steht ein Weihwasserkessel unten in der Kirche, wo das Weihwasser entnommen werden kann.
Der Hochaltar
Wer durch den Haupteingang an der Südseite unsere Kirche betritt, dessen Blick fällt, wenn er seinen Blick durch die große Scheibe der Vorhalle in das Kirchensiff richtet, durch den lichtdurchfluteten Innenraum auf den imposanten Hochaltar.

Der Hochaltar birgt Reliquien des hl. Märtyrers Simplicius und der Gefährten der hl. Ursula. Dieser im Jahre 1829 aufgestellte dreistufige im Barockstil von beestener Tischlern nach Anweisung eines Bildhauers gearbeitete freistehende Altar enthält mehrere prägnante Figurengruppen.
1. Bild: Die Kreuzigungsgruppe in der Mitte mit einem hohen Kreuz (1830 gefertigt vom Hofbildhauer B. Wessel, Hannover) und den Figuren der Hl. Gottesmutter Maria und der maria Magdalena (beide 1851 gefertigt vom Bildhauer Imhof, Köln) wurden gestiftet von B. T. Sträter aus Rheine. Sie stellt zugleich auch die Kernaussage unseres Glaubens dar:
"Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben. im Kreuz ist Hoffnung."
2. Bild: In der Mitte darunter befindet sich der Tabernakel, ein verzierter Schrein, in dem der Kelch mit den hl. Hostien aufbewahrt wird. Die Tür wurde 1937 gefertigt von Vornhold aus Osnabrück. Darüber steht ein Pelikan mit seinen Jungen im Nest über die er schützend seine weit ausgebreiteten Flügel hält. Der Sage nach, schlägt der Pelikan sich die Brust auf um mit seinem eignen Blut die Jungen zu nähren. Auch dies ein Sinnbild für die aufopfernde Hingabe Christi. Er wurde 1834 von Tischlermeister Tönjes, Beesten repariert
3. Bild: Links neben der Kreuzgruppe befinden sich zwei Figuren, Petrus und eine Königsfigur. Petrus hält Schlüssel und Bibel in seinen Händen, Sinnbild dafür , das er als Haupt der Kirche binden und lösen kann und mit der Wahrheit des Evangliums auf festen Fels seht.
4. Bild: Recht neben der Kreuzgruppe befinden sich ebenfalls zwei Figuren, Paulus und eine Königsfigur. Paulus umgreift das Schwert, eine Erinnerung an seinen Tod durch Enthauptung und die Bibel, die an ihn als Völkerapostel erinnert.
Bei den beiden Königen handelt es sich um den Hl. Heinrich II (+13. 7. 1024), deutscher König und Kaiser, einem großen Wohltäter der Kirche und um den Hl. König Ludwig IX (+25. 8. 1270) von Frankreich, ebenfall ein sehr religiöser Staatsmann. Die vier Figuren sind ein Geschenk des Generalvikars Seling aus dem Diözesanmuseum Osnabrück aus Anlass des Neubaus der Kirche 1936/37.
Vor dem Hochaltar steht seit der Renovierung 1979/80 der neue Altartisch aus Anröchter Dolomit, zum Volk hin gewandt. Er wurde am 15. März 1981 von dem Domkapitular Dr. H. Rahe konsekriert. Geschaffen wurde er genau wie das Ambo und der große Kerzenständer (beides Bronzeskulpturen), der mittlerweile in der Friedhofskapelle steht, von dem berliner Bildhauer Brandenburg. In dem Altartisch sind Reliquien der hl. Märtyrer Laetus (+ 483 in Nordafrika) und Urbana (Rom) eingearbeitet.
Das helle, golden wirkende Licht des Chorraumes, das besonders bei hellen Wetter den Hochaltar zum leuchten bringt, bewirken je 2 Fenster, rechts und links vom Hochaltar. Sie enthalten in ihrem Mittelteil Sinnbilder der vier Evangelisten. Sie wurden 1937 von der Firma Deppen in Osnabrück gefertigt.
Die geflügelten Sinnbilder sind wie folgt zugeordnet: Markus - Löwe, Matthäus - Mensch, Lukas - Stier, Johannes - Adler. Siehe auch die Bibelstellen, die darauf hinweisen: Ez 10,14 und Off 4, 6-8
Die Orgel
Dem Hochaltar gegenüber, auf der Empore über dem Haupteingang steht die 1968 neu angeschaffte Orgel. Sie stammt vom Orgelbauer F. Breil Dorsten und hat 2 Manuale, 28 Register und 2000 Pfeifen.

Zu allen Anlässen der Kirchengemeinde, ob fröhlich oder ehr traurig, wird der Gesang der Gläubgen von der Orgel begleitet.
Die Seitenaltäre
In den beiden Bogennischen links und rechts vom Hochaltar befanden sich bis zur Renovierung 1980 je ein Seitenaltar. Diese hat man, um die darüber hängenden figürlichen Bilder besser zur Geltung zu bringen, entfernt.
In der linken Nische befindet sich die Strahlenmadonna. Sie befand sich schon in der Notkirche auf der Poggerie und wurde dann in die Klause, die an der gleichen Stelle errichtet wurde, wieder aufgestellt. Bei der großen Kirchenerweiterung 1936 wurde sie aber auf Wunsch von Generalvikar Selling in die Kirche gebracht. Ursprünglich gefertigt wurde sie wahrscheinlich von einen niederländischen Künstler im rokokostil, spätes 18. Jhd., der Strahlenkranz wurde 1938 von Bildhauer Becker-Brockhinke ergänzt.. Das Bildnis versinnbildlicht viele Etappen aus dem Leben der Gottesmutter.
In der rechten Nische befindet sich das Bild der heiligen Familie, 1940 geschaffen aus der Hand des Künstlers Becker-Brockhinke aus Wiedenbrück.
Weitere Kunstwerke im Hauptschiff
Die oberen Bögen der Fenster des Hauptschiffes unserer Kirche symbolisieren die Sakramente, sie wurden 1940 bei der Firma Deppen in Osnabrück gefertigt.
1. Fenster: Das Ursakrament. Von Christus fließen die sieben Sakramente als Quellen des Heiles zu seiner Kirche.
2. Fenster: Die Taufe. Wie die Fische im Wasser leben wir Christen aus der Gnade des dreifaltigen Gottes.
3. Fenster: Die Firmung. Der Hl. Geist bestärkt uns in der Entscheidung für Christus.
4. Fenster: Die Eucharistie. Wie empfangen als Christen die Kommunion, den Leib Christi als Brot und Wein.
5. Fenster: Das Bußsakrament: Durch das Wort des Priesters wird uns die Vergebung Gottes geschenkt.
6. Fenster: Die Krankensalbung: Hier finden wir Christen Vergebung und Stärkung in schweren Stunden des Lebens.
7. Fenster: Die Priesterweihe: Diakone, Priester und Bischöfe erhalten die Weihe für ihren Dienst in der Kirche.
8. Fenster: Das Ehesakrament: Mit dem Jawort fürs Leben gibt auch Gott seine treue Liebe, die er uns schon von Anfang an geschenkt hat.

Diese Kerzen mit den Mosaikkreuzen darunter, die sich rund herum an den Wänden befinden, sind Sinnbild für die Apostel. Sie sind als erste Nachfolger Christi eine Glaubensstütze für uns.
An einem Pfeiler rechts von dem Beichtstuhl an der Turmseite steht eine lebensgroße Jesusfigur auf einen Postament. Sie ist aus Teracotta und wurde um 1917 gestiftet.
Oberhalb dieses Beichtstuhles sind Bildnisse des hl. Konrad und des hl. Antonius angebracht. Das Bild des hl. Konrads ist seit 1941 in der Kirche, auf Grund eines Versprechens zu Beginn der großen Kirchenerweiterung. eide Bilder sind Eichenholzreliefs aus der Hand des Bildhauers Bäumer, Münster.
Die Werktagskapelle
Im älteren Teil der Kirche ist die Werktagskapelle eingerichtet. Sie ist nach Osten ausgerichtet, der aufgehenden Sonne entgegen, sodaß gerade zu den werktäglichen Morgengottesdiensten das Licht durch die farbenfrohen Fenster in den Chorraum fällt.

In der Werktagskapelle wird sowohl die Hl. Messe , als auch die Taufe gefeiert.

Die Mitte der Werktagskapelle ist der BarockAltar, ein Holzschrein aus dem Jahr 1976.
Das Lamm an der Wand dahinter ist das apokalyptische Lamm im Strahlenkranz aus der geheimen Offenbarung:
" das mit seinem Blut Menschen für Gott erworben hat,...ihm gebühren Lob, Ehre, Herrlichkeit und Kraft in alle Ewigkeit." Apk. 5, 9-14. Es Es wurde 1980 aus Ibbenbürener Sandstein vm Bildhauer Brandenburg Berlin geschaffen.
Als das älteste Kunstwerk unserer Kirche ist die Sakramentennische aus Sandstein, links vom Altartisch, anzusehen. Es ist eine spätgotische Arbeit mit Ziergiebel, Türmchen und Maßwerk. Im Bogenfeld ist die Aufersteheung dargestellt.Es stmmt vermutlich aus dem 16. Jhd., einige der Figuren weisen beschädigungen auf.
Immer dann, wenn der Leib des Herrn in der Sakramentenniesche aufbewahrt wird, brennt auch die rote Öllampe, das ewige Licht.

Das Beichtzimmer am linken hinteren Ende der Werktagskapelle dient während der Gottedieste auch als Sakristei.

Das Hauptaugenmerk der drei Fenster im Chorraum der Werktagskapelle liegt auf den Bildern. Im linken Fenster ist die Verkündigungsszene Mariens durch den Engel Gabriel dargestellt, in der Mitte die Auferstehung Jesu und rechts die Krönung Mariens durch Jesus Christus.
Die beiden äußeren Fenster sind 1904 von der Kunstverglasung Franz Hange aus Münster geschaffen worden.
Das mittlere zunächst zugemauerte Fenster wurde 1979 von der Glasfirma Klinge aus Rheine gefertigt.
Ein Kunstwerk an den Wänden der Werktagskapelle ist die Figur der Mutter Anna mit ihrer Tochter Maria, die spätere Gottesmutter. Diese Figur kam 1948 gefertigt vom Bildhauer Hörnschemeyer Osnabrück als Schenkung in die Kirche.
Ein Bildnis der Immerwährenden Hilfe hängt vor dem Beichtzimmer.
Die Figur des hl. Josef ist aus Holz aus dem Spätbrock ca. 18 Jhd. vom Hofbildhauer König aus Münster.
Ein ganz besonderes Kleinod der Werktagskapelle ist der große Kronleuchter, der seit 1980 wieder in seinem ursprünglichen Glanz erstrahlt. Er ist aus Messing und zierte schon 1877 als Schenkung die Kirche.

An den Hochfesten brennen alle Kerzen als Sinnbild für die zusammengefasste Gemeinde, deren Geist aus vielen Lichtquellen erhellt wird.
Bei der großen Renovierung 1980 wurde die Kommunionbank vor dem Hochaltar entfernt.Sie stammt aus dem Jahre 1936 aus der Werkstatt Theling in Beesten nach Vorgaben des Bildhauers Vornhold aus Osnabrück und ist eine Schenkung.
Sie bildet heute die Abtrennung der Werktagskapelle zum Hauptkirchenschiff.
Ein besonderer Raum der StilleDurch einen Torbogen in der linken Wand gelangt man in eine kleine Kapelle, dem ältesten Teil unserer Kirche. Hier steht die Pieta, die Schmerzensmutter Maria mit dem Leib ihres toten Sohnes auf dem Schoß.Die Figur ist aus Eiche im Barocksil etwa um 1700.
Maria will uns durch ihr Leid fähig machen nicht an unserem Leid zu verzweifeln und auch am Leid anderer teilzuhaben und zu trösten, bzw uns für Leidende einzusetzen. Das gild besonders auch für Mütter und Kinder in Kriegsgebieten, dieder Hass und das Leid besonders trifft. Sie mahnt zum Frieden. Die Gedenktafel der Gefallenen und Vermissten des 1. Weltkrieges hat deshalb rechts an der Wand neben der Pieta ihren Platz gefunden.
Tröstend wirk der Schein der brennenden Kerzen, die von Menschen zu verschiedensten Anliegen bei der Pieta angesteckt werden.
"Heilige Maria, bitte für uns!"