In vier Wochen ist Weihnachten. Wie Sie sich darauf vorbereiten können? Zum Beispiel durch einen Besuch in der Frerener St.-Vitus-Kirche. Dort können Sie ab jetzt durch die „Weihnachtslandschaften“ wandern.
Die „Weihnachtslandschaften“ – das sind zehn Stationen im Kirchenschiff von St. Vitus. Überall können die Besucher bei dieser Erlebnisausstellung sehen, hören, riechen, schmecken, schreiben, lesen – etwas machen und mit sich machen lassen. Wie Maria in dem Lied gehen sie durch einen kleinen „Dornwald“ zu einem Rosenbukett. Sie begegnen den „Sterndeutern“, folgen den „Engelspuren“, legen gläserne „Tränen“ in den Sand, holen sich die Sterne vom Himmel (Foto), pflücken sich Weihnachtskugeln, schnuppern Weihrauch und probieren Zimtsterne.
Und die Krippe, die sieht hier ganz anders als sonst aus. Auf den aufgetürmten Strohballen ruht ein altes Eisenbahnschild aus Kanada. „Stop – Look – Listen“ steht darauf: Komm zur Ruhe, sieht dich um, höre auf die Sprache in dir selbst. In diesen „Landschaften“ kann sich jeder dem Fest mit allen Sinnen nähern und seine ganz persönliche Weihnachtsbotschaft finden.
Die ungewöhnliche Ausstellung stammt aus Hameln. Das Ehepaar Hans-Georg und Irmi Spangenberger hat sie gemeinsam mit Silvia Mustert entwickelt. Zunächst, um jungen Leuten das Glaubensgeheimnis von Weihnachten in einer anderen Form zu zeigen – um ihre Sehnsucht nach dem Heiligen zu erfüllen, um sie staunen und fühlen zu lassen. Grundlage dafür sind alt- und neutestamentliche Erzählungen. Aber diese Erlebnisreise kommt bei allen Altersgruppen so gut an, dass sie zu einer Wanderausstellung wird. „Bei uns im Bistum ist sie zum ersten Mal“, sagt der Frerener Gemeindereferent Holger Berentzen.
Im Raum Freren steht die Pfarreiengemeinschaft mit allen sechs Gemeinden und die lutherische Kirchengemeinde Freren-Thuine hinter dem knapp vierwöchigen Projekt. „Wir sind sehr froh, dass wir hier mitmachen können“, lobt Pastor Friedbert Schrader die ökumenische Zusammenarbeit. Mehrere Sponsoren machen die Finanzierung möglich.
2000 kleine Sterne mit einem Segen
Denn die „Weihnachtslandschaften“ sind sehr aufwändig gestaltet, bedürfen genauer Vorarbeit. Eigens aus Hameln reist ein neunköpfiges Team ins Emsland, um die zehn Stationen in der St.-Vitus-Kirche aufzubauen – zum Beispiel den 3,50 Meter breiten Herrnhuter Stern, der von der Decke hängen wird. Die Frerener schneiden dafür 2000 kleine Papiersterne mit Segenssprüchen aus, die an den sechs Zacken baumeln werden.
Viele Gemeindemitglieder packen mit an, um die Ausstellung zu ermöglichen. Holger Berentzen, Küsterin Lisa Hilgen und Kerstin Vohs erzählen von der guten Stimmung bei den Treffen. „Das schließt sich nahtlos an den Pilgerweg unserer Pfarreiengemeinschaft nach Santiago im vergangenen Jahr an“, sagt Vohs. 21 Männer und Frauen führen durch die „Weihnachtslandschaften“. 42 Gruppen und 25 Klassen haben sich schon angemeldet. Und 120 Bürger passen auf die Ausstellung auf. Außerdem gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Gottesdiensten für verschiedene Zielgruppen.
Die Werbung dafür beschränkt sich nicht nur auf 5000 Postkarten und zahlreiche Plakate. Die Bäckerei Wintering macht auf 120 000 Brötchentüten auf die „Weihnachtslandschaften“ aufmerksam. Und eine Gruppe von Männern baut in diesen Tagen aus Holz und Metall sechs große Symbole der Ausstellung nach: unter anderem einen Stern, einen Baum, eine Leiter. Sie stehen in fast allen Orten der Pfarreiengemeinschaft wie im Kreisverkehr in Freren oder an der Straße von Suttrup nach Beesten. Damit jeder den Weg nach Weihnachten findet.
Die Ausstellung ist bis 20. Dezember in Freren zu sehen: täglich 15 bis 20 Uhr, samstags ab 14 Uhr und sonntags ab 12 Uhr. Führungen täglich um 17 Uhr, samstags und sonntags zusätzlich um19 Uhr. Infos zum weiteren Programm: 0 59 02/3 14 oder www.pfarreiengemeinschaftfreren.de
Petra Diek-Münchow