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Bericht aus dem Pfarrgemeinderat – PGR-Sitzung vom 27.11.2019 in Messingen

Bericht aus dem Pfarrgemeinderat –

Sitzung vom 27.11.2019 in Messingen

 

Kirche im Wandel der Zeit - „Synodaler Weg", „Maria 2.0" „Ehrenamtliche Leitungsteams" – Das sind nur 3 von vielen Begriffen, die im Moment diskutiert werden. Ausgehend vom Gespräch unseres Bischofs mit uns und den anderen Pfarrgemeinderäten und Kirchenvorständen unseres Dekanats im Oktober haben wir diese Pfarrgemeinderatssitzung genutzt, um gemeinsam über die aktuellen Entwicklungen unserer Kirche zu sprechen. Hier eine kurze Zusammenfassung:

 

 

Kirche im Wandel der Zeit – Podiums-Diskussion zu aktuellen Reformprozessen in der Kirche:

Die Moderatorin Claudia  Hohenbrink führt kurz in das Thema ein, dann geben 3 Podiumsgäste jeweils ein Kurzstatement zum Wandel in der Kirche aus ihrer Sicht.

 


 

Pfarrer Jürgen Krallmann beleuchtet Kirche im Wandel aus 3 Perspektiven: Weltkirche, Deutsche Kirche, Kirche im Bistum Onabrück.

 

Zum Thema Weltkirche geht er auf die kürzlich stattgefundene Amazonassynode ein. Hier waren breite Themen der Erhalt und Schutz der Schöpfung, soziales und ökonomisches Miteinander, Rolle der Frauen in der Kirche, Zugang zu Eucharistie, Weihe von “viri probati” als Ausnahme in der Form verheirateter Diakone. Er stellt die Frage, in wie weit Fragen der Amazonasregion auch kirchenweltweite Fragen sind? Stellen diese übertragbare Themen und Entscheidungswege für die Weltkirche da?

 

Die Kirche in Deutschland hat, ausgelöst u.a. durch den Missbrauchsskandal, bei der Frühjahrsvollversammlung 2019 in Lingen der deutschen Bischöfe einen Synodalen Weg, mit Vertretern aus DBK, ZDK und anderen Berufenen, Männern und Frauen, beschlossen. Dieser beginnt jetzt zum neuen Kirchenjahr. Der Synodale Weg ist in vier Foren aufgeteilt:

  • Macht, Partizipation, Gewaltenteilung

  • Sexualmoral

  • Priesterliche Lebensform

  • Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche

 


Die Kirche im Bistum Osnabrück kennt schon Laien in der Gemeindeleitung. Mit Bischof Bode hätten wir einen reformbereiten und reformorienterten Bischof. Dieser agiere vorsichtig, viele sollen „mitgenommen“, niemand „abgehängt“ werden; ein langsamer, aber progressiver Weg, auch um  die Angst vor einer Kirchenspaltung zu vermeiden.




Walburga Langeborg berichtet als Dekanatssprecherin der kfd Emsland-Süd. Zudem arbeitet sie auch in kfd-Diözeankonferenzen mit und ist kfd-Vertreterin im Katholikenrat des Bistums Osnabrück. Ihr ist es wichtig, als Frau die Frauen in der Kirche zu vertreten. Seit 1999 ist sie kfd-engagiert und fordert mehr Gewicht für die Frauen in der Kirche. Die kfd fordert die Möglichkeit für Frauen in allen Diensten und Ämtern der Kirche. Mit vielen Aktionen soll Aufmerksamkeit erzielt werden (Schweigemärsche, Postkartenaktionen, Unterschriftenlisten, „Macht das Licht an“, „gleich und berechtigt“). Maria 2.0 ist keine Aktion der kfd; Maria 2.0 entstand in einer Münsteraner Pfarrgemeinde und hat sich von dort ausgehend bundesweit entwickelt. Die kfd tauscht sich mit den Initiatoren von Maria 2.0 aus.. Frau Langeborg sieht die kfd kooperativ-kritisch zur katholischen Kirche, nicht konträr, bereit zur Zusammenarbeit und Unterstützung. Die kfd habe ein gutes Verhältnis zum Bistum und Bischof Bode. Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche ist ein Ziel.


 


Gregor von Wulfen aus der Pfarrgemeinde Maria Rosenkranz Hollenstede berichtet von seinen Erfahrungen aus der Pfarreiengemeinschaft Fürstenau. Die Pfarreiengemeinschaft Fürstenau besteht aus den 5 selbstständigen Pfarrgemeinden Fürstenau, Hollenstede, Schwagstorf, Berge und Grafeld. Alle Gemeinden haben einen eigenen Pfarrgemeinderat und einen eigenen Kirchenvorstand. Das hauptamtliche Pastoralteam besteht aus dem Pfarrer, 3 Gemeindereferentinnen/-assistentinnen, unterstützt von einem 85-jährigen Priester i.R.


In Schwagstorf, Hollenstede und Berge gibt es seit 6 Jahren neben PGR und KV auf Anregung des Bistum „Gemeindeteams“, bestehend aus Laien, begleitet von einem hauptamtlichen Mitglied des Pastoralteams. Diese Gemeindeteams sind vom Bischof für anfänglich 3, jetzt 6 Jahre gesandt. Ihre Beauftragung ist in 4 Bereiche definiert:


  • In Zukunft Gemeinde gestalten.

  • In Zukunft Gottesdienst feiern.

  • In Zukunft Glauben.

  • In Zukunft solidarisch handeln.


Sie versuchen ihr Ohr nahe an den Bedürfnissen der Gemeinde zu haben. Monatliche Treffen finden statt. Diese beginnen immer mit einem Bibelteilen. Hier sucht das Team Kraft und Hinweis auf Lösungen für Probleme. Leitung verstehen sie nicht als Ausübung von Macht, sondern Suche nach dem besten Weg für die Gemeinde, auf die sie sie leiten und begleiten wollen. Größtmögliche Beteiligung betroffener Personengruppen bei Problemlösung oder Projekten ist ein Ziel. Vertreter der Gemeindeteams werden monatlich zu den Dienstbesprechungen des Pastoralteams eingeladen. Als ein Beispiel der Arbeit der Gemeindeteams nennt Herr von Wulfen die Ausarbeitung einer neuen Gottesdienstordnung für die PG Fürstenau. Diese ist dann später durch die PGRäte beschlossen worden. Die Gemeindeteams sehen sich nicht als Konkurrenz zu den bestehenden PGRäten und KVorständen. Sitzungsprotokolle werden ausgetauscht. Herr von Wulfen wünscht sich in der Entwicklung der Kirche die Möglichkeit von Wegen „der unterschiedlichen Geschwindigkeiten“; sie soll sich trauen regional oder bistumsbezogen eigene Wege zu gehen, ohne „Spalten“ zu wollen.


 



Anschließend erfolgt unter der Moderation von Claudia Hohenbrink eine lebhafte Diskussion der Teilnehmer mit den Podiumsgästen. Es zeigen sich viele verschiedene Facetten der Sicht auf unsere Kirche, verschiedene Schwerpunkte und Bedenken, viele Fragen. In der Folge hier einige Fragen und Aussagen:


  • Hohe Erwartungshaltung; was kann erfüllt werden? Gibt es bei hoher Erwartungshaltung auch eine große Enttäuschung?

  • Gefahr endloser entmutigender Diskussionen

  • Frauen übernehmen sehr viele ehrenamtliche Rollen in Kirche, aber auch in Entscheidung, Leitung?

  • Gehen Reformen zu schnell oder zu langsam?

  • Was kann in einem Land der Weltkirche geändert werden, wenn „Rom“ dagegen ist?

  • Ist die Struktur der Kirche hierarchisch und synodal zugleich?

  • Muss man kirchliche Entwicklung als evolutionären Prozess sehen, dem man Raum und Zeit geben muss?

  • Wo wird Glauben vermittelt? Familie – Kirche – Schule – Kita

  • Brauchen wir wirklich mehr Priester oder sind wir nicht alle durch Taufe und Firmung „Berufene“?

  • Fehlen Vorbilder?

  • Bedeutung der Eucharistie in der Kirche?

  • Ist „Kirche der Beteiligung“ der Weg?

  • Schaffen wir mit „Gemeindeteams“ Doppelstrukturen und Konkurrenz?

  • Wichtig, dranzubleiben statt zu resignieren


 


 




Neuigkeiten aus dem Bistum Osnabrück

Gottes-Orte
Gerade bin ich in Irland, in Kylemore Abbey. Dort verbringe ich jährlich einige Wochen zur Meditation. Die großartige Landschaft von Connemara erleichtert es mir, zur inneren Mitte zu finden und Abstand zum Alltag zu bekommen.

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Ein Stein, der Freude verbreitet und Hoffnung schenkt - so einen hat Vera Jansen am Rande der 72-Stunden-Aktion gefunden. Warum er sie an den unermüdlichen Einsatz der rund 5000 jungen Menschen erinnert, die im Rahmen der 72-Stunden-Aktion im Bistum und darüber hinaus Gutes tun, das erzählt sie hier im Bibelfenster.

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Die Berufe Priester und Diakon sind in der römisch-katholischen Kirche aktuell Männern vorbehalten. Doch schon seit vielen Jahren gibt es auch Frauen, die eine Berufung spüren und sich für eines dieser Ämter weihen lassen möchten. Hier erzählen Menschen aus dem Bistum Osnabrück von ihrer Berufung.

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Franz von Assisi hat nicht nur die Krippe erfunden vor genau 800 Jahren, sondern als erster Mensch überhaupt Wundmale an Händen und Füßen und an seiner Seite gespürt. Was für eine Story! Was es genau damit auf sich hat, dazu mehr in diesem Blogbeitrag.

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Vor dreieinhalb Jahren haben sich 13 Frauen mit der Fortbildung "Diakonische Leitungsdienste für Frauen in der Kirche" auf einen spirituellen Weg gemacht. Auch aus dem Bistum Osnabrück gab es zwei Teilnehmerinnen: Gabriele Kuhlmann und Andrea Tüllinghoff haben den Kurs erfolgreich abgeschlossen.

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Jesus ist gestorben und von den Toten auferstanden - das zu glauben fiel sogar seinen Jüngern schwer ... Eva Gutschner schreibt in diesem Bibelfenster darüber, wie es trotzdem gelingen kann. Und sie ermutigt dazu, Gott mit allen Sinnen zu suchen und zu begreifen.

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Christian Fühner ist Mitglied des Niedersächsischen Landtages und seit 2022 bildungspolitischer Sprecher (CDU)

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Aus dem Krankenhaus erreichte mich vor kurzem ein Anruf mit der Bitte um seelsorgliche Begleitung. Normalerweise bete ich unter solchen Umständen zusammen mit den Angehörigen für den Patienten und mit den Patienten. In diesem Fall war es ganz anders.

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"Generation Z(ukunft): Gemeinsam. Verschieden. Gut." - so heißt das Thema der diesjährigen Woche für das Leben. Es rückt die Lebenswirklichkeit Jugendlicher und junger Erwachsener mit Behinderung in den Mittelpunkt. Die 30. ökumenische Woche für das Leben findet vom 13. bis 20. April 2024 statt. Auch das Bistum Osnabrück beteiligt sich mit zwei Aktionen.